Foto: Symbolbild
Einerseits reden Verantwortliche in unserem Land jeden Tag von Zusammenhalt und Solidarität, andererseits erscheint engstirniges Verhalten, das nur auf Eigennutz abgestimmt ist, als gesellschaftlich geradezu erwünscht! Nein, reden müssen wir da jetzt nicht mehr. Die Fakten liegen förmlich auf dem Tisch.
Ich beobachte euer Verhalten, gerade die Nutzung in den sozialen Medien, die alles sind nur nicht sozial, bereits seit Jahren, und was ich kritisiere ist keinesfalls eine neue Erscheinung. Inzwischen ist es nur derart deutlich, dass man es nicht mal mehr leugnen kann, wenn man betriebsblind ist!
Ich bin nicht länger bereit, weg zu schauen!
Wer dem einen sagt, seine Bilder, Filme, Beiträge seien erwünscht und würden benötigt, dann aber in unübersehbarer Weise die anderer nutzt, sagt hintenrum eben das Gegenteil des eigentlich Gesagten. Man braucht die Sachen des einen dann eben gerade nicht, ja man braucht nicht mal den Menschen dazu. Der ist überflüssig, man ist nur zu feige es auch so zu sagen!
Was ist passiert? Man muss nur hinsehen, dann kann man es merken. Einige Veranstaltungen sind inzwischen kommerziell, andere beschäftigen Mitarbeiter, die in ausgesprochen deutlicher Weise „ihre Rechte kennen“. Was ist daran falsch? Es ist bigott, einerseits als Veranstalter zu sagen, man brauche die Mithilfe der Besucher, ihnen aber andererseits genau dazu durch Tricks aller Art die Möglichkeit zu nehmen.
Gehen wir in der Zeit etwas zurück, kann ich mich an die Abmahnung des Ironman erinnern, der behauptet hat, alle Rechte gekauft zu haben, und damit selbst Amateuren am Mainufer das Bildermachen verboten hat. Nicht verbieten wollte. Er hat! Durch seine Anwälte, die durchaus hätten wissen können was sie da tun. Es ist unentschuldbar. Ob sich daran inzwischen irgendwas geändert hat muss mich heute nicht mehr interessieren. Es ist davon auszugehen, dass alle kommerziellen Veranstalter so denken, zumindest gibt es keinen Anlass mehr, das Gegenteil anzunehmen. Im Beispielfall hat der offizielle Fotograf einfach behauptet, seinen Vertrag nicht erfüllen zu können, wenn man nicht der Zivilbevölkerung das Bildermachen verbiete. Dem ging es nur und alleine um seinen Umsatz! Und der Veranstalter hat dabei mitgespielt. Diese gesellschaftliche Frage ist seitdem entschieden.
Später kam die Pandemie, und gerade die Triathleten kannten da nur ein Mantra: Zuschauerausschluß! Andere sahen das auf die eine oder andere Weise ähnlich. Braucht man nicht! Heute müssen wir das nicht mehr erörtern. Thema durch!
Zu größeren Radrennen braucht man nicht mehr kommen. „Wir akkreditieren nur gegen Presseausweis!“. Ich hatte hinreichend erläutert, wie es sich damit benimmt. Das Verhalten der Leichtathleten ist ähnlich deutlich. Viele da wissen ja nicht mal intern was sie wollen. Der eine lädt ein, der andere wirft raus! Auf was soll man sich da noch verlassen, was glauben? Wer die Ansicht vertritt nur bestimmte Fotografen dürften was muss auch die Ansicht vertreten dass diese Fotografen ausreichen, um die vollständige Öffentlichkeitsarbeit aller Veranstaltungen und aller Vereine zu bedienen! Soviel Konsequenz muss dann sein. Es ist dann unerheblich ob es sich um Vereine der Bundesliga mit Millionenbudget oder solche vom Dorf handelt, um Veranstaltungen mit potenten Sponsoren oder andere.
Jetzt ist Cyclocross. Erstes Rennen im Cup war Baiersbronn. Hinterher kam ein Beitrag auf Instagram: Für Bilder zuständig ist …! Nach allgemeinem Gebrauch ist das zu lesen als „NUR der und der darf …!“ Nicht leugnen, ihr seid unbewusst deutlicher als ihr denkt, denn dazu passt das weitere Verhalten. Wessen Bilder werden denn aktiv promotet? Die – und nur die – des offiziellen Fotografen, der als solcher nur aufscheint wenn man die Dinge verfolgt. Benannt als solcher ist er nicht. Will heissen, man versucht Amateure zu veranlassen, die Ablageorte ihrer Bilder bekannt zu geben, womöglich mit dem Hintergedanken, diese dann – wie vor – abmahnen zu können. Eine „einträgliche“ Idee? Es wäre nicht undenkbar.
Seid mir nicht böse wenn mir da solche Gedanken kommen. Das ist nicht mehr als die Addition dagewesener Tatsachen. Das Verhalten ist geeignet, das Gras wachsen zu hören, und es ist für unsereins besser, lieber einmal zu vorsichtig zu sein. Vertrauen war gestern.
Seit 2018 gibt es die DSGVO. An sich eine sinnvolle Einrichtung, hier jedoch mit gehörigem Mißbrauchspotential. Wenn man das Gesetz rücksichtlos anwendet herrscht seitdem faktisch ein Fotografierverbot für Amateurfotografen! Warum? Weil es in der Praxis nicht möglich ist, was da verlangt wird. Wie soll man denn bitteschön alle Anwesenden schriftlich um Erlaubnis fragen, und dann noch ungestellte Bilder machen, die zeitkritisch sind? Starts und Zieleinläufe warten nicht! Wir haben anhand des Ziels im Biebricher Schloßpark am Samstag erst wieder gesehen wie sich das benimmt, als die Helfer dort sogar ihrem eigenen Fotografen das Gruppenfoto verweigert haben! Soll ich da glauben unsereins dürfe? Wovon träumt ihr denn nachts sonst noch so?
Wer sich so verhält tut das nicht als Individuum und sollte sich der Tragweite seines Tuns bewusst sein!
Stichwort Drohnen. Bei den letzten Veranstaltungen war immer irgendwer mit so einem Fluggerät zugange. Nicht dass es mich stören würde, dass da eine Drohne Aufnahmen macht. Was mich stört ist, dass es einem erlaubt ist was laut Gesetz allen anderen verboten wird! Gleiches Recht für alle, bitte. Entweder der eine darf, dann müssen alle dürfen, oder keiner! Ein bisschen illegal kann es nicht geben. Etwas ist entweder erlaubt oder verboten, und derzeit ist Drohnenflug über Menschenansammlungen eben verboten. Es bestehe Unfallgefahr. Da kann es auch nicht sein dass von Gesetzes wegen Unterschiede gemacht werden ob ein- und dieselbe Drohne von jemandem mit gewerblicher Absicht betrieben wird oder von einem Amateur, der einfach Freude an schönen Aufnahmen hat, die er dann unentgeltlich der Allgemeinheit zur Verfügung stellt.
Es ist nicht davon auszugehen, dass die verantwortlichen Politiker das nicht haben wissen können. Also ist anzunehmen, dass das bewusst so geregelt wurde – um unsereins kalt zu stellen. Infolge dessen darf man keine Bilder mehr legal veröffentlichen, eigentlich nicht mal mehr machen, und alle BIlder, die ich euch seitdem gezeigt habe, standen eigentlich unter einem Damoklesschwert! In jeder Menschenmasse ist irgendwer, der nicht ganz richtig tickt! Ihr wisst was ich meine?
Da es keinen vernünftigen Grund mehr gibt, nicht davon auszugehen, dass nicht ein Einzelner die Gelegenheit nutzt um sich wichtig zu machen, und dabei eben billigend in Kauf nimmt dass ein Fotograf ohne gewerbliche Absichten für nichts und wieder nichts zu einer Veranstaltung angereist ist, muss ich mich nun eben fragen, inwieweit sich solche teils sehr weiten Anfahrten denn noch lohnen. Was bekomme ich dafür? Das darf gefragt werden! Einen schönen Tag, tausend gute Fotos, oder einfach nur Frust? Zum Schluss wird es im Ernstfall sogar existenzbedrohend! Da fragen sich manche warum keine Zuschauer mehr zum Rennen kommen? Da hört man auch noch von Veranstalterseite, man habe bewusst darauf verzichtet, mit der Anmeldung eine Erklärung abzeichnen zu lassen, in der das mit Fotos geregelt wird. Wie soll man das denn anders interpretieren als, wir wollen haben, aber nichts dafür tun? Die Freistellungserklärung, die gewöhnlich mit der Anmeldung abgefragt wird, ist die einzige Möglichkeit, rechtssicher Bilder machen zu können. Alles andere ist akademischer Müll, und wer es so formuliert „Der Veranstalter darf nutzen …“ erklärt damit, dass nur er und sonst keiner – auch kein Zuschauer, auch nicht die Presse – Bilder machen und darüber berichten darf! Das hat sich dann, und zwar für immer.
Im Verein sei Sport am schönsten, heisst es! Gemeinsamkeit statt Egoismus? Glaubt da noch wer dran, wenn man solches sieht?
Nach jetzigem Stand werde ich diesen Blog zum Jahreswechsel beenden.