Klarstellung

Mein vorheriger Beitrag („Auf Abwegen“) bedarf offensichtlich einer Klarstellung. Manche verstehen nicht was gemeint ist oder wollen es absichtlich nicht verstehen. Dann will ich gern deutlicher werden!

Dieser Vorgang ist ein Beispiel dafür, dass man ein und dieselbe Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln mit unterschiedlichen Ergebnissen betrachten kann. Hier: Veranstalter, Sportler, Medienschaffende. Wo für die einen ein Problem besteht können andere das nicht erkennen – außer sie kennen jeweils mehr als die eigene Perspektive, hier auch die der anderen Beteiligten.

Es mag sein dass sich da jetzt wer auf den Schlips getreten fühlt. Daran kann ich aber nicht viel ändern. Die Welt ist wie sie ist und nicht so wie man sich das wünscht. Zugegeben, manche dieser Dinge begreift man erst in vollem Ausmaß wenn man gezwungen ist sich damit eingehend zu beschäftigen. Daran bin aber nicht ich schuld, sondern jene die solche Verhältnisse geschaffen haben.

Ich habe mich in dem Beitrag auf die Facebook-Ankündigung des Radcross in Bensheim bezogen und dabei besonders die Kopplung dessen mit dem 4Bikes-Festival in Lützelbach am selben Wochenende erwähnt.

Die darauf folgenden Antworten lassen den Eindruck aufkommen, dass es auf Veranstalterseite an Problembewusstsein mangelt, oder man die Fragen nicht sehen will, die sich zwangsweise daraus ergeben. „Freu dich doch einfach und komm vorbei!“ Hallo? Da ist ja noch ein bisschen mehr als ein Konzert und zwei Radrennen. So blauäugig kann doch eigentlich niemand sein? Die Wechselwirkung besteht darin, dass deutsche Gesetze und Paragrafen auch ohne explizite Erwähnung hier insbesondere für Medien eine unerfreuliche Wirkung entfalten, was sich teilweise auch aus Gewohnheiten dieser Branche ergibt. Es ist wie immer. Solange keiner klagt geht alles gut. Ich habe aber keine Lust mehr darauf zu warten!

Wir erinnern uns: Medien in diesem Sinn sind für viele, auch für den BDR und andere, da eben nur Inhaber eines Presseausweises, den man „uns“ Bloggern seitens des Journalistenverbands aus genau einem Grund vorenthält. Man mache das ja nur als Hobby und nicht hauptberuflich! Man kann das auch anders ausdrücken: Wer nicht bei uns Mitglied ist hat keine Lebensberechtigung! Genau wegen solchem Hochmut fehlt es mir für solche Praktiken an jeglichem Verständnis.

Man kann eine der grundlegenden Fragen auch anders formulieren. Ein Radrennen und ein Konzert zeitgleich am selben Ort bedingen eine Entscheidung. Wer das Konzert hören möchte bekommt nichts vom Radsport mit, oder umgekehrt. Beides zugleich ist nicht denkbar, oder „inkompatibel“. Warum also bietet man keine Karten nur für das Radrennen an? Die Antwort ist einfach! Schall trägt weit, und wer die Bühne auch nicht sehen kann wird hören was da gespielt wird. Das ist unvermeidbar. Wozu aber kommt ihr da hin? Um das Konzert zu hören oder um Radrennen zu besuchen? Ich stelle da nicht mal auf den Unterschied zwischen aktiv und passiv ab. Die Meldegebühr geht wohl extra und wird zusätzlich zum Eintritt fällig, so wie man den Kartenshop verstehen kann. Ich stelle es auf die sich daraus ergebenden Rechtsfolgen ab wenn die Veranstaltung kommerziell ist! Da sind dann andere Dinge gültig im Vergleich mit einem üblichen Kirmesrennen in der Öffentlichkeit, wo jeder hinkommen kann der mag – und die Veranstalter sagen hier nicht klipp und klar welche. Mit dem Kartenkauf schließt jede/r einen Vertrag ab, dessen Bedingungen unklar bleiben. Ist das so gewollt? Ist das Absicht oder lediglich „Unterlassungssünde“? Was wird einem da nicht gesagt, und warum?

In manchen Antworten, wie ich sie erhalten habe, wird das in Abrede gestellt. Dort hiess es, was andere tun gehe uns nichts an. Mag sein, aber warum soll ich das glauben? Wenn ich es tue und dann dort doch anderes gilt habe ich Aufwand für nichts betrieben. Das Eintrittsgeld verfällt dann für nichts und wieder nichts! Das Benzin wurde verbraucht, auch für nichts. Auch und gerade ein Amateur muss sehen dass seine Unkosten im Rahmen und im gesunden Verhältnis zum Erreichbaren bleiben. Ich kann mich nicht auf Dritte zurückziehen, die im Zweifel meine Auslagen tragen! Euch beißen hier die Hunde, die ihr selber bzw. eure Mitbewerber in Umlauf gesetzt habt. Erst erklären eure Vorturner uns Amateure für wertlos, und jetzt wundert ihr euch wenn diese nun eindeutig besetzte Variable in der Rechnung durchschlägt?

Das ist genauso wie bei den Bikemarathons die durch die Blume erklärt haben welchen Fotografen sie bei sich wünschen. Nichts anderes ist in diesem Zusammenhang die Aussage, man akkreditiere nur gegen Presseausweis! Da kann sich jeder, der sich in der Szene halbwegs auskennt, an den Fingern ausrechnen wer da infrage kommt. Viele sind es nicht, und später wundern sich nicht wenige wenn es dort dann an Zuschauern mangelt. Diese Dinge hängen mittelbar zusammen! Was denn? Ohne Akkreditierung gilt die DSGVO in vollem Umfang, und faktisch führt das dahin dass Normalverbraucher dort wenig bis nichts dürfen. Man kann es ruhig so zusammenfassen: Eintritt zahlen, Klappe halten! Mit Akkreditierung unterliegt man aber den Bedingungen und Regeln des Veranstalters, der hier nun mal kein Verein ist, der nach seiner Satzung üblicherweise selbstlos handelt, sondern ein Geschäftsbetrieb, dessen primäres Ziel Gewinn ist. Auf diese Bedingungen einzugehen bedeutet regelmäßig das Ende der freien Berichterstattung, da förmlich erwartet wird dass die Veranstaltung in Berichten dann gut da steht. Die Medien werden somit zu Propagandaapparaten! Was habe ich denn seinerzeit zur „Deutschen/Marathon“ in der Eifel erlebt? Es waren kaum Fotografen da, aber der Veranstalter hat hinterher meinen Beitrag als „Erlebnisaufsatz“ herabgewürdigt, weil ich kritisch berichtet hatte und nicht den erwarteten Stil pflegte. Die können jetzt so viel Werbung schalten wie sie wollen, da fahre ich ebenso nicht mehr hin, auch wenn die Landschaft in der Vulkaneifel schön ist.

Fakt ist, dass wer den Besuch des Konzerts ablehnt auch vom Bundesliga-Rennen ausgeschlossen ist! Oder, wer an dem Bundesliga-Rennen teilnehmen will weil er auf Serienwertung fährt genötigt ist (!) den (teuren) Eintritt für das Konzert zusätzlich zu bezahlen. Ich erlaube mir daran zu zweifeln dass die Sportler der Liga wegen des Konzerts kommen. Diese Kopplung kann man machen wenn die Interessenlage gleich ist. Das dürfte hier eher weniger zutreffen.

Nichts von alledem meine ich persönlich oder möchte jemanden „unter der Gürtellinie“ angreifen, aber darauf hinweisen muss ich um euch begreiflich zu machen dass ich dabei nicht mitspielen kann, will und werde! Niemand kann das bei klarem Verstand, wenn das Ziel eben Medienarbeit ist. Bei Beziehungen, die faktisch einem Vertrag gleichkommen, genügt keine Nebenbei-Bemerkung in einem Nebensatz.

Medienarbeit ist dort nach dem, was in der Vergangenheit gesagt wurde, bzw. dem was sich aus Vorstehendem ergibt, nicht möglich. Es geht mir dabei ausdrücklich weder um meine Person, oder gar darum an Freikarten zu kommen! Darauf lege ich großen Wert! Dennoch bleibt dabei der Zusammenhang zwischen Aufwand und erwartbarem Ergebnis. Dieser ist hier eindeutig.

Beginnen wir vorne.

Musik unterliegt in Deutschland dem Urheberrecht. Da der Ton zwangsläufig Bestandteil eines Videos wird und an solchen Orten weit zu hören ist, auch wenn man von dem Konzert auf Bildern vom Radrennen nichts sieht, erbt man dabei eben auch die daraus resultierenden Probleme. Spätestens wenn man versucht, solches Material zu veröffentlichen, schnappt die Falle eben zu. Stichwort Uploadfilter! Das kann man also sein lassen und braucht dafür keine Zeit oder Mühe aufwenden, wenn nicht sogar aus sich selbst heraus, wie bei vielen Konzerten üblich, das Filmen oder Fotografieren selbst schon verboten wird. Damit braucht man gar keine Kamera mehr mitbringen. Es kann hinreichend bekannt sein – Google hilft – dass viele Veranstalter den Besuchern sogar die Handys wegnehmen lassen um zu verhindern dass jemand Bilder macht. Diese Situation ist daher erwartbar. Sie ergibt sich aus den Umständen. Wenn ein Vertreter des Veranstalters hier nun etwas anderes sagt muss ich leider erwidern, dass ich daran nicht mehr glaube. Man filzt ja sogar mitten in der Stadt die Taschen der Besucher, um solche Interessen durchzusetzen! Stichwort Schloßgrabenfest, und „Einlasskontrollen“ hat man im Odenwald schon angekündigt.

Warum gibt es kein Vertrauen mehr? Eben weil es erwartbar ist, und die Erfahrung mit Security-Leuten den Eindruck erzwingt, dass sich jene nicht mit sowas aufhalten, sondern nach Schema F handeln. „Du kommst hier mit Kamera eben nicht rein!“ Eine Branche, die wider jede Vernunft auf eine derartige Auslegung des Hausrechts beharrt darf sich nun nicht wundern wenn man ihr nicht mehr vertraut! Manche Bands wollen ja selbst akkreditierten Fotografen haarklein vorschreiben was sie noch aufnehmen dürfen! Wenn einer meint er dürfe das ist damit klar dass es überall erwartet werden muss! „Ist der Ruf erst ruiniert lebt sich’s gänzlich ungeniert!“ Wer einfach nur zum Zuhören oder Gaffen kommt macht sich darum keine Gedanken, auch das ist klar! Das ändert aber nichts an den Tatsachen.

Was hatten wir dann noch vor wenigen Jahren in Bensheim? Das war darum mein letzter Besuch da. Eindeutige Aussagen! Wenn der Presseverantwortliche da hergeht und mehr als deutlich fast schon im Kasernenhofton anordnet welcher Fotograf darf und welche nicht bleibt danach nur noch ein Schluss übrig: Dafür muss ich keinen Aufwand mehr betreiben! Liebe SSG, da kommt ihr nicht mehr von runter! Die Aussagen eurer Vertreter sind eure Aussagen. Das gilt auch für andere Vereine.

Nehmt es bitte endlich mal zur Kenntnis: Niemand (!) muss sich so abhandeln lassen, und es gibt dafür hinterher auch keine Entschuldigung!

Das geht ja noch weiter. Wie bin ich denn vom Fotografieren zum Filmen gekommen? Mit Video habe ich angefangen nachdem es Mode wurde dass Fahrer nach einem Sturz die Fotografen beschuldigt haben daran schuld gewesen zu sein. An solchen Dingen ist seinerzeit die Bike-Challenge zugrunde gegangen, nachdem der Fachwart MTB in Schotten die komplette Presse wegen solcher Beschwerden aufgefordert hatte, die Arbeit einzustellen oder zu gehen. Die Leute sind gegangen, und nie wiedergekommen. Die Serie war bald darauf Geschichte! Heute treiben viele mit ihren (wenigen) verbliebenen Zuschauern dasselbe miese Spiel, und es werden immer weniger die sich so ein Rennen ansehen wollen. Vergleichbares hatten wir zuletzt beim diesjährigen Bikegiro, wo zwei meinten ich sei durch meine Anwesenheit für ihre Defekte verantwortlich. Die zwei hätte ich letztes Wochenende in Grüsen wieder getroffen. Folge? Kein Rennbesuch! Ich verstehe inzwischen mit potentiell justiziablen Delikten keinerlei Spaß mehr! Den Grund könnt ihr euch denken. Wer hat schon Lust für die „Dummheit“ anderer seine wirtschaftliche Existenz zu riskieren?

Wie viele Rennen arbeiten denn inzwischen mit solchen Methoden oder dulden ihre Anwendung? Begreift bitte dass eure Handlungen und Äußerungen auch implizit mehr nach außen kommunizieren als in Worten da steht oder ausdrücklich gesagt wurde. Wenn zum Beispiel ein Rennen ein Nachtkriterium von, sagen wir, 20-22 Uhr ansetzt und dazusagt dass es nicht für alle genug Parkplätze gebe dann bedeutet das implizit „Locals only“! Auswärtige Besucher werden so für unerwünscht erklärt ohne auch nur ein Wort so deutlich zu sagen, weil man das Event ohne Auto eben um diese Uhrzeit nicht erreichen kann. Vergleichbares gab es doch letztens erst mit der Deutschland-Tour, wo man solche Verhältnisse herbeigeführt hatte, und das tagsüber. Die Erklärungen kann man im Archiv der Lokalpresse nachlesen, oder in meinen Beiträgen. So geht das weiter!

Veranstaltungsorte, die man auch tagsüber in der Einsamkeit nicht ohne Auto erreichen kann, und die dann Parkgeld erheben, sagen damit eindeutig aus dass sie vornehm an Umsatz interessiert sind. Das gilt übertragen auch für Wanderparkplätze in bestimmten Tourismusregionen. Es spielt ab da keine Gemeinnützigkeit mehr irgendeine Rolle, und das weitere Drumherum muss dann nach den Gesichtspunkten des Kommerzes beurteilt werden.

Sport wie Radrennen oder Volksläufe ist allgemein gemeinnützig, Musik als gewerbliche Veranstaltung nicht. Der Veranstalter in Lützelbach ist eine Konzertagentur, kein Radsportverein. Damit sind manche Voraussetzungen unausgeprochen klar gestellt, und was man auf der Webseite dazu liest (oder eben nicht lesen kann weil es zwar nicht da steht, sich aber aus dem Rest ergibt) macht klar dass ich die Antwort, einfach vorbeikommen zu sollen nur so interpretieren kann dass man gerne mein Geld nimmt, am Rest aber nicht wirklich interessiert ist, weil eben bei Eintreten des Falls man von besagter Security einfach rausgeworden wird! Damit muss gerechnet werden! Die Kosten habe ich im anderen Beitrag aufgerechnet, und das steht hier eben nicht im Verhältnis zum erwartbaren Ergebnis, zumal ja auch noch die DSGVO ihre Rolle dabei spielt und man auch noch mit Einwänden der beteiligten Sportler rechnen muss, wenn nicht ebenso ein Komissär Wünsche äußert. Ihr werdet euch vermutlich nicht mehr erinnern, als vor Jahren bei der 3-Etappenfahrt in Modautal eben ein solcher Möchtegern angeordnet hat er erwarte 100 Meter vor und nach dem Ziel keine Fotografen und keine Zuschauer! Muss man nicht erörtern, oder? Einen Grund weiss ich bis heute nicht, die Straße war schnurgerade. Das kann aber jederzeit erneut vorkommen. Nichts kann solchen Machtmissbrauch verhindern. Heute haben das fast alle wieder vergessen – ich nicht! Darum werde ich nicht kommen, auch um zu verhindern dass der letzte Seidenfaden, der mich noch mit diesem an sich schönen Sport verbindet, auch noch zerreißt oder zerrissen wird!

Was hatten wir doch in den vergangenen Jahren da so alles erlebt?

  • Wir akkreditieren nur gegen Presseausweis!
  • Du könntest – ohne sachlichen Grund – ansteckend sein und uns alle umbringen!
  • Du kriegst hier keinen Zugang!
  • Du bist nicht von der Zeitung, mach dich ab!

Ich brauche gar nicht alle Veranstaltungen aufzählen, die so vorgegangen sind und heute immer noch so vorgehen! So haben als Beispiel weiter sämtliche (!) Triathlons im Umkreis mit totalen Zuschauerausschlüssen gearbeitet als die behördliche Anordnung schon längst passé war. Es ist unverzeihlich! Arroganz, das könnt ihr? Ich bin da jetzt genauso konsequent. Wer nicht will der hat schon.

Noch Fragen? Es braucht sich keiner wundern wenn dieser Wahnsinn Methode annimmt und nun meinerseits nichts anderes mehr erwartet wird. Wer in dieser Art seine Mitmenschen beleidigt hat das Anrecht auf Nachsicht verloren. Es geht nie nur um eine einzelne Veranstaltung. Es wird immer das Verhalten aller als Maßstab herangezogen.

Nebenbei, eine der erhaltenen Antworten begann mit „Langsam habe ich genug von solchen Diskussionen …“ womit mir die Schuld daran zugeschoben wird.
Ich sage dazu sehr klar: Ich muss nicht darauf hinweisen. Mir ist jederzeit eine einfache Abstimmung mit den Füßen möglich. Wenn man es nicht hören will lassen wir es ganz einfach in Zukunft sein. Ich werde dann einfach kommentarlos handeln!
Ja, es ist einfach!

Ihr fragt ja auch nicht wer den Schaden trägt wenn der Fall des Falles eintritt!