Ein etwas anderes Schlammbad

Vorschau / Titelbild: Archiv (2020)
Wohin am Wochenende? Da fällt trotz Corona die Auswahl schwer, denn es finden wieder einige Rennen statt.

Den Auftakt einer neuen Serie macht am kommenden Sonntag der Cross im Park, ein altbewährtes Rennen, das Marcus Bangert im Kurpark von Klosterreichenbach im Nordschwarzwald veranstaltet. Er besitzt im Zentrum von Baiersbronn einen Radladen, ist selbst aktiver Sportler und weiss was er tut! Vor kurzem fand in Friedrichstal bei Baiersbronn schon ein neues Crossrennen aus derselben Feder statt, der Königshammer-Cross, und von dem kann man sagen dass es ein Erfolg war.

Zu befürchten ist, dass die am selben Wochenende stattfindende Veranstaltung in Bad Salzdetfurth, die zur Liga zählt, viele Aktive von einer Reise in den Schwarzwald abhalten könnte. Dabei ist die Strecke keinesfalls langweilig, und wer zuschauen will muss geimpft, genesen oder getestet sein. Nachweis bitte mitbringen!

Die Rennstrecke führt nicht nur rund um den Kurpark, sondern ebenso über ein Flüsschen, die Talhänge hinauf – von wo aus die Zuschauer das ganze Tal überblicken können – und nutzt dabei auch Brücken, Treppen und Abfahrten aller Art. Erster Start ist in der Frühe um 10 Uhr, und es dürfte Abend werden bis die letzten fertig sind. Wie der Boden dann aussehen wird hängt sehr vom Wetter ab. Man sah dort schon Schlammlöcher, durch die kaum jemand durch kam ebenso wie Steine schleppende Streckenposten, weil der Boden nach jeder Runde neues Geröll preisgab. Es gab aber auch schon Austragungen, die so trocken blieben dass kein Unbeteiligter darauf gekommen wäre da habe ein Crossrennen stattgefunden. Etwa ein Drittel der Strecke verläuft auf befestigten Wegen. Die Anmeldung war bisher immer an einem dazu völlig unüblichen Ort, nämlich im Schwimmbad. Das liegt ziemlich am Ende des Parks, und es ist eins der wenigen mit einer Aussichtskanzel. Was man da jetzt sieht weiss ich nicht, die Saison ist ja beendet.

Nun ist das Rennen im Kurpark diesmal die Auftaktveranstaltung zu einer neuen Serie, dem Elektroland24.de Cyclocrosscup powered by Wahoo„. Wer Wahoo ist muss man in der Radsportszene niemandem erklären. Der Hersteller von Radcomputern nebst Zubehör macht gerade Garmin heftig Konkurrenz. Nur wer ist Elektroland24? Zitieren wir dazu die Webseite des Titelsponsors. Da steht zu lesen:

Elektroland24 ist ein Online-Shop für Privat- und Gewerbekunden. Bei uns finden Sie Schalter, Steckdosen, Dimmer, Bewegungsmelder, Jalousiesteuerung, Timer. Elektroinstallation, Kabelkanal, Zählerschränke, Sicherungsautomaten, FI-Schutzschalter, Haustechnik, Rauchmelder, KNX/EIB Technik, Türsprechanlagen, Antennentechnik, Netzwerktechnik, Telefontechnik, Beleuchtung und vieles mehr. Schnell, zuverlässig und günstig im Online-Shop kaufen.

Zu deutsch, da ist Strom drin.

Ist das nun „alter Wein in neuen Schläuchen“, wenn man ein halbes Dutzend großteils altbewährter Crossveranstaltungen zu einer Serie zusammenfasst? Wir werden sehen! Die Serie besteht neben dem Cross im Park aus weiteren Veranstaltungen in der weiteren Region:

  • Rheinzabern
  • Herxheim
  • Mehlingen und
  • Mannheim

Die liegen großteils in der Pfalz, wobei die Strecke in Mannheim eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Kurs von Darmstadt aufweist. Beide schlängeln sich um eine Radrennbahn. Manche Mountainbiker werden sich noch an das gerade stattgefundene Rennen in Darmstadt erinnern, oder an die Trainings-Weltmeisterschaft, die derzeit dort jeden Mittwoch ab 19 Uhr ausgetragen wird.
Der Kurs von Rheinzabern ist dagegen eher Natur pur, soll heißen dass bei vorangegangenem Regen dort tiefe Böden zu erwarten sind.

Wer die Kurse schon kennt weiss: das wird interessant werden, auch weil jedes dieser Rennen ebenso Anforderungen an die Teilnehmer stellt, die nicht unbedingt mit Radfahren zusammen hängen. Man muss mitunter erst mal da hin kommen, was ohne Auto schwierig ist, liegen die Rennen doch gerne „irgendwo in der Pampa“ und nicht unbedingt mitten im Dorf wie die Auftaktveranstaltung am Sonntag.

Für nähere Informationen zu den jeweiligen Rennen besucht bitte Rad-net.de. Dort findet ihr die Ausschreibungen. Für die Anreise empfehle ich dringend ein Auto, auch wenn es nicht übermäßig viele Parkplätze gibt. Man kann zwar auch mit der stündlich verkehrenden S-Bahn über Karlsruhe nach Klosterreichenbach, Rheinzabern oder Mannheim anreisen, das ist allerdings etwas umständlich, und wer „Kind und Kegel“ mitbringt weiss einen großen Kofferraum zu schätzen, der dann fährt wenn man ihn braucht. Das ist derzeit mit der Bahn leider so eine Sache. Wer Pech hat steht am Unterwegsbahnhof und schaut zu wie er seinen Start verpasst. Das wird sich auch bei aller Liebe zu dem Verkehrsmittel nicht ändern bis die Vorstände mal begreifen dass es nicht darum geht jemanden irgendwann ans Ziel zu bringen, sondern das so zu tun wie es im Fahrplan steht.