Eschborn-Frankfurt

Die 60. Austragung des Radklassikers im Taunus ist Geschichte.

Auf das Ergebnis werde ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Man kann die diesbezüglichen Einlassungen auf der dortigen Webseite so verstehen dass die Veranstalter Exklusivrechte vergeben haben. Deshalb auf meiner Seite keine Berichterstattung zum sportlichen Teil.

Ich bin euch aber noch ein Fazit meiner angekündigten Versuche schuldig. Dazu siehe auch den so ziemlich letzten Absatz in meinem Artikel zum Bergzeitfahren in Melsungen.

Nachdem dort wie gesagt meine Sony A1 quasi den Geist aufgegeben hat wollte ich Versuche mit meiner Canon R6 anstellen, ob diese sich für solche Aufgaben eignet. Es ist grundsätzlich wie bei Fahrrädern. Du kannst mit einem Klapprad Rennen fahren, es bringt nur nichts wenn die Konkurrenz mit vollwertigem Material antritt. Das Ergebnis dessen steht nun fest.

Mit ihren 20 Megapixeln ist die R6 untere Mittelklasse. Ein Profimodell ist sie gewiss nicht. Man sollte auch deshalb nicht die Leistungen von ihr erwarten, die man von erheblich teureren Geräten erwarten darf. Auch hier versprechen die Hersteller gerne mehr als die Wahrheit dann hält. Die Prospektaussagen fussen auf Laborbedingungen, die oft mit der Realität nicht viel zu tun haben. Als Vergleich wartet die A1 mit 50 Megapixeln auf und ist damit noch lange nicht Bergkönig. Die Sony Alpha 7R Mark IV ist ein 61 Megapixel-Riese und was die Auflösung angeht derzeit so ziemlich Spitze. Gutes Mittelmaß sind derzeit Geräte mit 30 Megapixeln im Vollformat.

Mir ging es darum herauszufinden, ob der Autofokus der Kamera schnell genug ist, um Radsport im Bild festhalten zu können. Dazu muss die Scharfeinstellung dem Tempo der Sportler folgen können und zudem das richtige Motiv finden und auch halten. Es bringt in der Praxis nichts wenn sich die Schärfeebene ändert wie das berühmte Lämmerschwänzchen oder sich gar wie zuvor erlebt ganz woanders befindet als dort wo sie sein muss. Dass der AF der A1 an sich nicht defekt ist zeigt sich darin dass unbewegte Motive alle scharf werden, die Radfahrer aber nicht. Ob das Fehlerbild möglicherweise an Firmwareproblemen liegt kann ich nicht beurteilen, das Resultat ist jedenfalls unbefriedigend, wenn nicht absolut unbrauchbar. Werte wie Empfindlichkeit, Verschlusszeit oder Blende sind hier zwischen den Kameras gleich und spielen bei der Beurteilung darum keine Rolle.

Kurz gesagt, das Ergebnis kommt dem gleich, was auch die A1 nach Neuerwerb geliefert hat, nämlich erwartbare Resultate. Eine gewisse Fehlerquote ist normal, das darf nur nicht überhand nehmen. Mit den Jedermännern wurde die R6 „fertig“, da gab es kaum Ausfälle. Bei den schneller fahrenden Profis wurde die Sache jedoch grenzwertig. Man merkte hier deutlich dass die Vorgaben des Herstellers, an die ich mich zunächst gehalten habe, zwar im Testlabor gut sind, aber in der Praxis den Minicomputer überfordern. Soweit soll ja der Flächensensor in der Lage sein das Motiv zu finden. Woher soll der aber wissen, wenn da ein Feld an Rennfahrern vorbeidonnert, wo das Hauptmotiv ist? Wenn da nur ein Rennfahrer ist funktioniert das auch, aber bei „geschlossenem Hauptfeld“? So waren dann im zweiten Teil des Tages, den beiden Durchfahrten der Profis, auch erheblich höhere Fehlerquoten zu verzeichnen. Man konnte damit aber leben. Das Ei des Kolumbus ist es nicht, aber brauchbar wenn man nichts besseres hat.

Zur Information zeige ich euch in der Galerie meine ausgearbeiteten Bilder. Ich tue das unter der Vorgabe, dass dies reine Informationszwecke erfüllt. Gemäß eindeutiger Wünsche dürfen diese BIlder nicht heruntergeladen werden. Sie dürfen nicht weitergenutzt oder weiterverbreitet werden, also bitte auch kein Teilen oder Verlinken in sozialen Medien! Anschauen dürft ihr, sonst – Finger weg. Bitte bringt mich nicht in Schwierigkeiten!

Wer Bilder braucht wende sich bitte wie gewünscht an den Veranstalter und/oder seinen Fotoservice!