Der Volksmund spricht …

„Hochmut kommt vor dem Fall!“

Sagt der Volksmund und meint mögliche Folgen von hochnäsigem Verhalten.

„DM-Nachlese“ wollte ich diesen Beitrag nicht nennen, er geht weit darüber hinaus.
Wir erinnern uns an das Lamento, das das Team Herrmann letztens ins Netz gestellt hatte? Darin geht es im Wesentlichen um mangelnde Beachtung des Radsports in der Öffentlichkeit bzw. seitens der Medien. Sie haben Recht damit!

Am vergangenen Samstag war in Daun nichts weniger als eine Deutsche Meisterschaft, und wie viele Fotografen waren bei der Siegerehrung im Festzelt anwesend? ZWEI! Die Handyknipser zähle ich nicht mit. Wer sich als seriös bezeichnen will muss auch passendes Werkzeug benutzen. Ein Schreinermeister kommt auch nicht auf die Idee, mit dem Taschenmesser zu schnitzen, nur weil er es gerade zur Hand hat!

Einer der beiden Fotografen war ich, der andere dürfte den Bildern nach zu urteilen, die man später online hat finden können, jemand vom Trierischen Volksfreund gewesen sein. Daneben muss noch ein Team des Südwestrundfunks da gewesen sein.
Überregionale Zeitungen? DPA? Fehlanzeige! Ich sage wie ich es sehe: Was der deutsche Radsport in Jahren gesät hat geht allmählich auf!

Das ist genau das, was Team Herrmann durchaus berechtigt beklagt, aber wo kommt das her? Ich hatte vor der DM dort angefragt „ob man darf“, ein OK bekommen, bin hingefahren, und habe am Sonntag den Link zu meinem Beitrag zugesendet. Was passierte dann? Es kam eine, wie soll ich sagen, herablassende Rückmeldung an, in der mein Beitrag als „Erlebnisaufsatz“ bezeichnet wird. Natürlich stimmt das, nur was sagt die Wortwahl denn aus? Man verzichtet also lieber auf so etwas und hat „garnichts“? Man hält es lieber mit einer anderen Zeitung, die nicht mal vor Ort war, für ihren Artikel „vom Schreibtisch“ drei, vier Tage Zeit braucht und darin noch eine gravierende „Ente“ versteckt hält die alle Szenekundigen erkennen dürften? Okay, auch das ist eine Aussage! Das nächste Mal macht das so, ihr werdet euch wundern wenn auch noch der einzige Zeitungsmitarbeiter vor Ort die Segel streicht. Spätestens dann dürften die Sponsoren reagieren, dann ist bald Feierabend wie bei Herrmann.

Journalismus ist nicht Lohnschreiberei, und das Befüllen von halben Artikeln mit Zitaten aus der Ergebnisliste oder Lobhudelei auf die Prominenz auch nicht. Mit mir wird es keine „Bauchpinselei“ geben, also inhaltlich nur das zu schreiben was die Verantwortlichen lesen möchten oder vorher Rücksprache halten damit genau das dann im Artikel steht. Da ist es besser, man macht garnichts mehr und lässt den Karren gegen die Wand fahren. Aus Trümmern ist Neuanfang oft leichter!

Aus meiner Enttäuschung für dieses Verhalten mache ich keinen Hehl! War aber wirklich etwas anderes zu erwarten angesichts eines Umfelds mit Leuten, die von sich und ihrem Tun überzeugt sind und die Probleme nicht sehen wollen? Eigentlich nein. Was ist so schwer daran, die Fakten zu erkennen, wenn man sich selbst hinstellt und sagt „Wir haben die doch alle eingeladen!“ – und dann kommt genau einer und noch so ein Amateur …
Das sagt doch alles, oder?

Wie ich schon sagte, auch ich kann mich gerne danach richten. Wie ich in meinem Kalender das Rennen in Freudenstadt durch drei lokale Veranstaltungen ersetzt habe zeigt, dass keine Langeweile aufkommen muss wenn einer sich für zu fein hält. Es gibt Alternativen. Immer!

Mein Weg führt mich also weg vom Bisherigen. Niemand muss sich Mühe und Aufwand antun, der verdammt viel Zeit, Geld und andere Ressourcen bindet, wenn es weder gebraucht wird noch erwünscht ist! Ich kann mir genauso gut einen billigen Fahrschein kaufen und eine Fahrt ins Blaue unternehmen. Auch da kommt, für einen Bruchteil der Mühe, ein schönes Wochenende bei raus. Ich muss niemanden fragen ob´s ihm recht ist was ich da mache, bin mein eigener Herr und unabhängig, und wenn es mir dort nicht mehr gefällt fahre ich halt wieder heim. Da muss man nicht drei, vier Stunden auf die Siegerehrung warten, weil das Bild für den Beitrag vielleicht gebraucht wird.