Winterzeit – Radquerzeit!

Es klopft!
Draussen steht der Herbst. So recht rein lassen will ihn noch keiner, dennoch – es sind  zweifellos die letzten schönen Tage nach einem langen und heißen Sommer. Die eine Hälfte der Radsportler freut sich nach einer guten Saison auf eine Auszeit, die andere geht in den Keller. Straßenrad rein, Crossrad raus!

Neunzehn.
Gestern war nicht nur der 19. September. Trotz nach wie vor 30°C und eitel Sonnenschein kamen da neunzehn Sportlerinnen und Sportler abends auf einer Wiese nahe dem Steinbrücker Teich östlich von Darmstadt zusammen, um Crossen zu üben.

Man braucht eigentlich nicht viel. Ein ruhiges Gelände, wo man keinen stört, etwas altes Holz in Gestalt herumliegender Baumstämme als Hindernisse, sowie jemanden der Runden zählt und eine Uhr hat. Warum eine Uhr? Nun, im Gegesatz zu Straßenrennen fährt man im Radquer auf Zeit. Die Rennen gehen über 45-60 Minuten, es gewinnt wer als Erster im Ziel ist.

Das war gestern erneut derselbe wie am Montag vor einer Woche beim ersten derartigen Zusammentreffen. Verändert hat sich nur der Ort. Statt Hundewiese nun Grillplatz.

Während die einen lustig waren hörte man von anderen nach recht kurzer Zeit bestimmte Sätze. Wie lange dauert das denn noch? Wieviel Runden noch? Wo ist mein Werkzeug?

Ja, das Werkzeug! Gebraucht wurde gestern wie sonst auch zu solchen Gelegenheiten nicht nur die Luftpumpe oder der Inbusschlüssel. Wie solche Wiesen es oft mit sich bringen lag da auch jede Menge Unrat in der Gegend herum, und wäre da ein Schlauchhändler zugegen gewesen, er hätte das Geschäft seines Lebens gemacht! Unter dem Unrat gab es nämlich auch etliches an zerbrochenem Glas, und dessen Hobby kann bekannt sein. Reifen stechen. So kamen denn nicht alle ins Ziel, was nach drei Platten am Stück auch nicht wundert.

Der „Erfinder“ des Rennkurses hatte sich Mühe gegeben, auch wenn er sagte, er lasse sich die Strecken seiner Rennen immer erst beim Abstecken einfallen. Oben der Parkplatz, unten die Wiese, dazwischen ein Steilhang mit 45° Neigung. Da ging´s rauf, und wer nicht die passenden Schuhe dabei hatte rutschte gleich auf allen Vieren wieder hinunter. Es erinnerte an ein altes Brettspiel. Auch technische Passagen gab es einige. Man mag kaum glauben was man aus einem Waldstück so alles machen kann.

Aus dem abschließenden Bad zur Abkühlung wurde dann nichts. Die einen beeilten sich ob der anbrechenden Dunkelheit, ihre Siebensachen einzusammeln und aufzuräumen, die anderen suchten ihre Autos auf und machten sich ab nach Hause. Bis zum nächsten Mal.

Das kommt bestimmt, es fragt sich nur wo.

Für den Heimweg den Bus zu nehmen empfiehlt sich auch aus einem anderen Grund. Wo sonst findet man um halb Neun Abends noch eine offene Bäckerei mit frischen Brötchen?
Natürlich in Darmstadt …

Bilder gibt´s in der Galerie.