Action-Arena

Alle Jahre wieder – es ist Zeit für eine neue Ausgabe der „Camping – Freizeit – Tourismus“, kurz „CFT-Freizeitmessen“ – eine Sammlung verschiedener Veranstaltungen unter einem Dach, die sich im weitesten Sinn alle mit Freizeitaktivitäten befassen. An zwei Wochenenden Anfang bis Mitte März werden in Freiburg auf dem neuen Messegelände in der Nähe des Flughafens und der Universität allerlei nette Sachen gezeigt, die man weitgehend auch sofort erwerben konnte. Bonität vorausgesetzt.

Samstag, der 11. März 2017. Das erste von zwei Messe-Wochenenden. Morgens zwar kalt, aber Sonne satt. Ein Tag zum Helden zeugen kündigte sich an! So mochte man zumindest glauben …

Wer eine Messe besucht erwartet sich dort neue Erkenntnisse, oder Schnäppchen. Der Weg nach Freiburg dauert zwar gute drei Stunden, aber die lohnen sich. Vor allem an solchen Tagen, die man manchmal im Kalender rot anstreicht. Dann nämlich, wenn bei der Bahnfahrt wirklich mal alles glatt läuft und man sich im Zug erholen kann. Preislich ist die Bahn unschlagbar, und auch zeitlich durchaus konkurrenzfähig. Selbst das WLAN funktionierte bestens! Wäre da eben nur nicht der stete Bammel vor unerwarteten Zwischenfällen, wie Defekte, Verspätungen, oder Ausfälle. Da ist ein in umgekehrter Reihenfolge verkehrender Zug auf der Heimfahrt ja noch harmlos, den reservierten Sitzplatz findet man schon. Auch wenn die Züge wider Erwarten recht leer waren kann ich keinem empfehlen, ohne Platzreservierung zu reisen. Im Extremfall drei Stunden je Richtung stehen zu müssen ist ungesund, und es gibt durchaus Tage da sind die ICEs auf der Rheintalbahn nicht nur gut gefüllt, sondern überbucht …

In den vier Hallen herrschten klare Verhältnisse: die ersten drei Hallen belegte die „Caravan&Outdoor“, und die früher als „Rothaus-Arena“ bekannte Halle 4 beherbergte die neue „Action-Arena“. Heute heisst die Halle ja anders, und wenn man den Namen englisch interpretiert und ins deutsche übersetzt kommt der Arzt: Sick Arena.

Vorne in Halle 1 fand man eine Sonderschau verschiedenster, teils historischer, Wohnwagen. Von mini bis maxi war da so einiges zu sehen.

maxi: ein Unicat
mini: FIAT 500

Die Hallen zwei und drei muteten nach Autohaus an. Da standen allerlei Wohnwagen und Wohnmobile jeder Größe und Preislage, gerne auch zum sofort kaufen.

Dazwischen kam das Zentralfoyer, und dort verkauften einige Sportartikelhändler alles von Schuhen bis Bekleidung und Zubehör, was nicht niet- und nagelfest war. Ausserdem hat dort der Tauchclub wie in den vergangenen Jahren auch sein Riesenaquarium aufgebaut und bot Schnuppertauchen an.

Interessant wurde es dann in Halle 4, der Grund für meinen Besuch, konnte man sich dort doch mal einige Sportarten live ansehen, die man sonst nur aus dem Fernsehen oder dem Internet kennt. Das reichte von Vorführungen in Karate über Tanzeinlagen der Cheerleader bis zu Vorführungen der Boxer, die eigens dafür einen Boxring aufgebaut hatten.

Sie erteilten bedarfsweise auch Unterricht.

Man mag kaum glauben, welch ein Unterschied zwischen dem Bildschirm und einem Liveauftritt besteht! Dem Bildschirm kann man eben keine Fragen stellen.

Auch ein Thema: Was erhält man, wenn Tischtennis langweilig wird?
Das Retortenprodukt aus Tischtennis und Fussball heisst Headis.
Offiziell übersetzt ist das Kopfballtischtennis und wird eigentlich mit einem „ganz normalen“ Tischtennistisch gespielt. Das „Netz“ ist etwas stabiler als üblich und erinnert eher an einen zweckentfremdeten Stromabnehmer einer alten Straßenbahn. Damit enden die Gemeinsamkeiten aber auch schon, denn was man da gezeigt bekam war eine Mischung aus Akrobatik und Übermut.

Der Ball mutet an wie ein zu groß geratenes Straußenei, und ist eine Spezialanfertigung für diese Sportart. Da der „Schläger“ an den Spielern angewachsen ist – der Kopf – wäre ein normaler Fuss- oder Handball zu schwer, und das Aufblasen eines Tischtennisballs nicht stabil genug. Von der Größe her hat er in etwa das Format eines Handballs.

In der Mitte der Halle fand eine als „Pumptrack“ bezeichnete Berg- und Talbahn Platz, auf der sich vor allem die Kinder austobten. Daneben gab es einen Nachbau einer Auswahl Hindernisse des Mudiator zu erleben, mit dem Versprechen, dass jeder, der den Parcours bewältigen kann, beim echten Ereignis dann nur die Hälfte zahlt. Auch der obligate Kletterturm durfte nicht fehlen, der auch regen Zuspruch erfuhr. Hinten in der Ecke stand dann noch eine übergroße Hüpfburg, in der allerdings keine Kinder tobten, sondern auf wackligem Untergrund Volleyball gespielt wurde. Öfter mal was anderes!

Am Stand der Mountainbiker fand man mehrere Bikes vor, und auch Helme und anderes Zubehör gab es zu bestaunen, bzw. bei Bedarf auch zu erwerben.

Das war wohl auch ein Ausblick auf das kommende Wochenende, an dem dann statt der Action-Arena in dieser Halle die BIke-Aktiv stattfinden wird.

Wenn alles so läuft wie geplant werde ich auch davon berichten.

Eines darf nicht vergessen werden, und das ist über den Tag fast das Wichtigste: das Essen! Man bekommt irgendwann doch Hunger, und dann fängt eine große Suche an!
Bislang war ich es gewohnt, dort ein recht brauchbares Restaurant vorzufinden, in dem man ordentlich verköstigt wurde.
Was aber war das? Burger zum Selbstzusammenstellen?
Will man McDonalds Konkurrenz machen oder ist der Chefkoch geflüchtet?
Wer weiß – auf jeden Fall war mir absolut nicht nach Fastfood! In Halle 3 fand ich schließlich eine „Essensausgabe“, wo man Krustenbraten mit Pommes erhielt. Schade –  die Pommes waren versalzen, und der Braten halb kalt.
Ich werde mir also überlegen, mir kommendes Wochenende belegte Brötchen mitzunehmen. Torte statt warmem Mittagessen geht zwar zur Not auch mal, ist aber gewöhnungsbedürftig, zumal der Sponsor des Konditors aus der Gummiwirtschaft zu kommen scheint. Die Birnen-Schmand-Torte war geschmacklich sehr zu empfehlen, aber der Guss so stabil dass er der Gabel Widerstand leistete …